Für die einladende Gemeinde Bad Bentheim eröffnet Jenni Lammering mit einer Andacht die Synodesitzung. Darin bezieht sie sich auf den Text aus 1.Mose 16,13, der auch der Losung des Kirchentags in diesem Jahr zugrunde lag: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Es ist ein Bekenntnis von Hagar, die sich nach einem tiefen Konflikt mit Sara auf der Flucht in der Wüste befindet. In ihrer schwierigen, fast hoffnungslosen Lage darf sie wissen, dass Gott sie nicht im Stich lässt und auch sie in ihrer Situation sieht. Eine kostbare und trostvolle Wahrheit. Gott sieht aber auch, wo Menschen schuldig werden und durchschaut auch menschliche Falschheiten, doch auch darin geht es ihm um Hilfe und Heilung. Wollen wir, dass Gott uns sieht, in der Art, wie wir leben und handeln? Gottes Sehen richtet auf und macht Mut. Gott sieht oft auch mehr Möglichkeiten, als wir selber sehen.
Bericht des Moderamens
Der Vorsitzende Gerold Klompmaker begrüßt alle Synodalen und Gäste. Im Zusammenhang mit der Behandlung des Protokolls werden die Artikel 8.1, 47 und 48 in zweiter Lesung bestätigt. Im Bericht des Moderamens weist er u.a. auf die Verabschiedung von P.Gerrit Jan Beuker am 13.August und die Bemühungen um die Neubesetzung der Pastorenstelle in Laar hin. Für die Liegenschaften der ehemaligen Gemeinde Neermoor, für die die Synode nun zuständig ist, ist ein Käufer gefunden und der Kaufvertrag unterzeichnet worden. Der Käufer möchte die Kirche in seiner jetzigen Gestalt erhalten. Einschließlich des Inventars hat es einen Erlös von 86.500 Euro erbracht.
Beschluss:
Der Verwaltungs- und Planungsausschuss der Synode wird beauftragt, über eine sinnvolle Verwendung des Restguthabens (nach Abzug aller noch anfallenden Kosten) der ehemaligen Gemeinde Neermoor der Synode auf der Frühjahrssitzung 2018 einen Vorschlag zu unterbreiten.
Von verschiedenen Seiten wurde angeregt, dass die Unterlagen für die Synode und die Protokolle auf elektronischem Wege an die Gemeinden versandt werden könnten. Die Gemeinden können dann je nach Bedarf Kopien anfertigen. Das wäre auch eine Erleichterung für die Arbeit des Sekretärs.
Beschluss:
Zukünftig sollen die Unterlagen für die Synode und die Protokolle den Kirchenräten auf elektronischem Wege zugesandt werden.
Bei Bedarf können Pastoren für ihren Dienst eine Supervision in Anspruch nehmen. Es soll geklärt werden, wie die Kosten zukünftig zu tragen sind.
Beschluss:
Der VPA prüft in Absprache mit dem Theologieausschuss die bestehende Regelung und bereitet für die nächste Synode einen Vorschlag vor.
Die Strukturkommission hat sich in den letzten Monaten mehrfach getroffen. Um die Überlegungen gemeinsam weiterzuführen, soll am 10.März 2018 ab 10 Uhr ein Workshop stattfinden, zu dem alle Amtsträger eingeladen werden sollen.
Personenbezogene Daten
Der Kirchenrat Nordhorn hat sich näher mit den Regelungen zum Schutz personenbezogener Daten befasst, u.a. im Hinblick auf Gemeindebrief und neues Gemeindebuch. Er hat den Eindruck, dass es mehr Möglichkeiten gibt, als es zurzeit scheinen mag, und schlägt vor, dies zu prüfen. In der Aussprache zeigt sich, dass eine Klärung und Aufstellung der geltenden Regelungen in den Gemeinden erwünscht ist.
Beschluss:
Die Synode macht sich das Anliegen einer auch zukünftig möglichen Veröffentlichung personenbezogener Daten in den synodalen und gemeindlichen Medien zu Eigen. Zum Zweck der Umsetzung des Anliegens beauftragt sie den Ausschuss „Kirche und Theologie“, die Möglichkeiten einer fortbestehenden Veröffentlichung personenbezogener Daten unter Wahrung der Datenschutzbestimmungen zu prüfen.
Weltgemeinschaft WCRC
Annegret Lambers berichtet anhand von Bildern über die Versammlung der Weltgemeinschaft reformierter Kirchen (WCRC) vom 29.6. -7.7.2017 in Leipzig, an der sie als Frauendelegierte zusammen mit Marie-Theres Züter als Jugenddelegierte und Pastor Fritz Baarlink als hauptamtlicher Delegierter der Ev.-altreformierten Kirche teilgenommen hat. Im WCRC sind ca. 230 reformierte Kirchen mit über 80 Mio. Mitgliedern in über 100 Ländern verbunden. Unter dem Motto „Lebendiger Gott, erneuere und verwandle uns“ ging es in dieser Versammlung vor allem um Fragen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gerechtigkeit, Ordination von Frauen und Mission in Gemeinschaft. Besondere Höhepunkte waren der Eröffnungsgottesdienst mit dem Bundespräsidenten Steinmeier in Leipzig, ein Tag in Berlin mit dem ZDF-Gottesdienst und ein Ausflug nach Wittenberg mit der Unterzeichnung der Erklärung zur Versöhnungslehre. Als neue Präsidentin wurde Najla Kassab gewählt. Darüber wurde jeweils im Grenzboten berichtet.
Finanzen
Der Verwaltungs- und Planungsausschuss (VPA) berichtet über Kassenprüfung und Kassenbestände. Angesichts des guten Bestandes der Kasse Musikförderung wird die Anfrage gestellt, ob eine stärkere Förderung von Organisten und Orgelausbildung möglich wäre. Angeregt werden auch Workshops für Musikteams und andere Möglichkeiten der Begleitung im Gottesdienst. Der Ausschuss für Gottesdienst und Kirchenmusik wird diese Punkte mitnehmen.
Zu den Kassen der Synode wird beschlossen:
1. die Eigenquote für die Zuschussgemeinden wird um 3,00 € auf 133,- € je Gemeindeglied und Jahr angehoben,
2. für 2018 die folgenden Haushaltsansätze:
- Synodekasse 95.000,- €
- Kasse „Gegenseitige Hilfe“ 33.000,- €
- Pensionskasse 270.000,- €
Daneben hat der VPA eine Ergänzung zur „Ordnung für die Kassenführung der Ev.-altreformierten Kirchengemeinden“ erstellt, durch die ein transparenter und einheitlicher Umgang mit den Finanzen gewährleistet wird.
Beschluss:
Die Ordnung für die Kassenführung der Evangelisch-altreformierten Kirchengemeinde vom 05. Mai 2010, in Kraft getreten ab dem 01.01.2011, wird um die Anlage ergänzt, die somit Bestandteil der „Ordnung für die Kassenführung der Evangelisch-altreformierten Kirchengemeinden“ wird.
Über 30 Jahre hat Diedrich Kolthoff aus Bunde die Diakoniekassen der Synode geführt. Er möchte diese Tätigkeit zum Ende des Jahres 2017 beenden. Für die Nachfolge wird Hildegard Vette (Emlichheim) vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Der Vorsitzende dankt Diedrich Kolthoff für die jahrzehntelange Tätigkeit und Hildegard Vette für ihre Bereitschaft, diese Aufgabe zu übernehmen.
Neubesetzung Laar
Beide Gemeinden wünschen eine Fortsetzung einer gemeinsamen Pastorenstelle in Laar. Da die reformierte Gemeinde nur ca. 600 Glieder hat, ist eine Teilfinanzierung über Schulstunden nötig. Aus Kostengründen ist nur eine Anstellung nach altreformiertem Modell möglich. Anstellungsträger wird die altreformierte Gemeinde Laar sein. Zu gegebener Zeit wird die Anstellung von den Gemeinden und den beiden Synode-Moderamina mit einem gemeinsamen Vertrag geregelt.
Grenzbote
Das aktuelle Redaktionsteam ist bis einschließlich 2018 beauftragt, den Grenzboten herauszugeben. Danach steht ein Wechsel des Redaktionsteams des Grenzboten an. Das nötigt auch zu Überlegungen, in welcher Form dieses Blatt künftig erscheinen soll. Auf Bitte des Ausschusses für Gemeindeaufbau und Öffentlichkeitsarbeit nehmen die Vertreter der Gemeinden dazu Stellung. Betont wird die große Bedeutung des Grenzboten für Informationen aus den Gemeinden und als Organ unserer Kirche. Allerdings ist auch ein stetiger Rückgang der Bezieher festzustellen. Mit der Erstellung ist ein hoher Arbeitsaufwand verbunden. Es könnte überlegt werden, ihn monatlich erscheinen zu lassen, eventuell kostenlos als Verteilblatt. Der Ausschuss wird die Anregungen mitnehmen und die Überlegungen weiterführen. Das für April 2018 vorgesehene Amtsträgertreffen wird wegen zahlreicher anderer Termine auf das Frühjahr 2019 verschoben.
Mission
Der Ausschuss Mission und Ökumene berichtet u.a. vom Besuch der Jugenddelegation im Juni, der Verabschiedung von Judith van den Berg-Meelis aus ihrem Dienst in Kupang (und auf Sumba) sowie der Arbeit der ACK auf Landes- und Bundesebene.
Dr. Asnath Natar arbeitet an einem Buch über die GKS unter Verwendung der Protokolle der GKS von ihrer Gründung 1947 bis heute. Dazu bittet Dr. Natar um finanzielle Unterstützung. Da diese Arbeit eine wertvolle Unterstützung für die GKS ist, beschließt die Synode:
Aus der Kasse „Äußere Mission“ sollen € 1.500 für die Arbeit von Dr. Natar über die GKS zur Verfügung gestellt und in Absprache mit Kerk in Actie über die Arbeitsgruppe „Sumba-Niederlande“ überreicht werden.
Diakonie
Für den Diakonieausschuss berichtet Albertus Lenderink u.a. von der Diakonischen Tagung am 4. Mai in Laar zum Thema Generationenfrage/demografischer Wandel und zum Stand des Jahresprojektes 2017 „Unterstützung der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon“, das gut angenommen worden ist. Die Reformierte Kirche hat es mit 1500 Euro unterstützt, die Urlauberkirche im Sauerland hat ca. 4000 Euro beigesteuert.
Kollekten
Die Delegation unserer Kirche, die Sumba beim letzten Mal besuchte, hat angefragt, ob die Unterstützung der medizinischen Versorgung auf Sumba als Jahresprojekt in Frage kommen könnte. Der Diakonieausschuss hat diese Bitte gerne aufgenommen und schlägt entsprechend vor.
„Die Synode beschließt, als Jahresprojekt 2018 die medizinische Versorgung auf Sumba zu fördern und beauftragt den Ausschuss, das Projekt auf den Weg zu bringen.“
Der Diakonieausschuss hat auch einen Kollektenplan für 2018 erstellt. Er wird wie folgt beschlossen:
Januar - Übergemeindliche Diakonie der EAK
Februar - Sachkosten übergemeindliche Jugendarbeit
März - Öffentlichkeitsarbeit
April - Osterkollekte für die ‚Innere Mission’
Mai - Pfingstkollekte für die ‚Äußere Mission’
Juni - Jugendbund und Freizeiten
September - Partnerschaftsarbeit Sumba
Oktober - Reformierte Kirchen in Osteuropa
November - Äußere Mission
Dezember - Weihnachtskollekte für ‚Brot für die Welt’
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Empfohlen: - Jahresprojekt der Diakonie der EAK: Förderung der medizinischen Versorgung auf Sumba (Indonesien)
Empfohlen: - Kollekte für „Aktionsbündnis gegen Aids“
Empfohlen: - Spenden / Kollekten für die „Rumänienhilfe“
Empfohlen: - (am 2. Passionssonntag) Kollekte für „Verfolgte Christen“
Empfohlen: - Kollekte für das "Sozialcafé Lichtblick" in Emden
Da auf dem Konto „Reformierte Kirchen in Osteuropa“ z.Zt. ein recht hoher Bestand ist, schlägt der Ausschuss vor, einen Teil des Geldes an die Rumänienhilfe (für das soziale Engagement der Gemeinde Tirgu Mures) und an das Projekt „Mutterkindhaus Bergszasz, Ukraine“ weiterzuleitet.
Die Synode beschließt:
Aus der Kasse „Reformierte Kirchen in Osteuropa“ sollen jeweils 2500 Euro an die Rumänienhilfe (für Tirgu Mures) und an das Projekt „Mutterkindhaus Bergszasz, Ukraine“ überwiesen werden.
Am 26. April 2018 soll die nächste Diakonische Tagung in Bad Bentheim sein. Geplant ist dort ein intensiver Austausch über Erfahrungen, Probleme und Wünsche der Diakone. Alle Diakone in unseren Gemeinden sind herzlich eingeladen.
Nächste Synode
Als Termin für die nächste Synode wird festgelegt: Mittwoch 13. Juni 2018, 9.00 Uhr in Veldhausen Eingaben bis zum 15.04. 2018 an den Sekretär Hermann Teunis.
Bevor die Beisitzerin Wilma Zwartscholten die Versammlung mit einem Gebet schließt, weist der Vorsitzende noch einmal darauf hin, dass diese Synode die voraussichtlich letzte in dieser Besetzung ist. Zur nächsten Synode werden die Kirchenräte z.T. neue Vertreter entsenden und es wird ein neues Moderamen gewählt. Der Vorsitzende dankt allen Synodalen für ihre Mitarbeit, insbesondere denen, die zum letzten Mal teilgenommen haben, und wünscht Ihnen Gottes Segen.
Hermann Teunis, Hoogstede